Lola, der Loseladen - Unverpackt einkaufen in Hannover

Frequently asked questions

01. Wie funktioniert der Einkauf bei Euch?

Am besten bringt ihr eigene Gefäße mit. Die wiegt ihr als erstes aus, dafür steht eine Waage am Eingang bereit. Sie druckt ein Etikett mit dem Leergewicht aus, das ihr an euer Gefäß klebt (geht auch ganz leicht wieder ab). Dann befüllt ihr euer Gefäß mit dem Produkt und der Menge eurer Wahl. An der Kasse scannen wir das Leergewicht und verrechnen es mit dem Gesamtgewicht, so dass ihr nur den Inhalt bezahlt. Für spontane Käufe stehen für jedes Produkt passende Pfandgefäße bereit.

02. Wieviel Verpackungsmüll erspart ein Loseladen pro Monat und/oder Jahr?

Wir haben das für 2019 einmal ausgerechnet (also das Vor-Pandemie-Jahr): Pro Laden haben wir rund 200.000 Verpackungen eingespart.

03. Bei welchen Produkten macht es einen gravierenden Unterschied, wenn man sie im Lola kauft?

Am eindrücklichsten in der Einspareffekt bei Drogeriewaren. Alles, was mit Reinigung oder Körperpflege zu tun hat, wird üblicherweise in Kunststoffbehältern für den Einmalgebrauch angeboten. Wer also seine Shampooflasche, Deoflacon, Seifenspender, Waschmittelkarton etc. aufhebt, kann sie bei uns einfach wiederbefüllen. Normalerweise halten diese Wegwerfbehälter sehr viele Wiederbefüllungen aus. Manche Hersteller verhindern das Wiederbefüllen, indem sie die Verschlüsse verpressen oder verschweißen. Doch das kann man trickreich umgehen. Z.B. spricht nichts dagegen, das Spüli in eine ehemalige Shampooflasche zu füllen. Für den Fall liegen für jedes Produkt Klebeetiketten mit allen Inhalts- und Gefahrstoffen bereit, so dass die Produkte nicht verwechselt werden können.

04. Wo bekommt Ihr Eure Ware her?

Das meiste bekommen wir von regionalen Erzeugern. Haben „normale“ Einzelhändler in der Regel zwei oder drei Großhändler, so bezieht Lola ihre Ware von über 100 Zulieferern. Alle unterliegen einem strengen Ethikcheck, was die Herstellungsbedingungen, Inhaltsstoffe und Bio- und Fairtrade-Labels angeht. Haben wir die Wahl, ob ein Produkt beispielsweise aus der Türkei oder aus Deutschland kommt (z.B. Linsen) oder aus Asien vs. Italien (z.B. Reis), werdet ihr bei uns immer das regionalere Produkt finden. Ware aus Übersee beziehen wir nur, wenn wir keine regionale Alternative finden (z.B. Trinkflaschen aus Edelstahl).

05. Handelt es sich um Marken- oder Billigware?

Billige Ware wird praktisch immer zu Lasten von Gesundheit und Umwelt produziert. Deshalb findet ihr bei uns nur hochwertige Produkte. Dabei ist es uns egal, ob sie von klangvollen Herstellern kommen (z.B. Getreide von der Bohlsener Mühle oder Waschmittel von Sonett) oder von unbekannten Erzeugern (z.B. Kichererbsen von ABIS Selektion aus Hessen). Unsere bekannteren Marken findet ihr übrigens alle am Ladeneingang und demnächst auch auf den Produktspendern. Auch auf unserer Online-Sortimentsliste sind alle Hersteller verlinkt.

06. Habt ihr einen Online-Shop?

Ja, dort könnt ihr zunächst Gutscheine, Abos und Einkaufskisten zu kaufen. Mit der Zeit werden sicher noch weitere Produkte hinzukommen.

 07. Woher weiß ich, ob ein Produkt bio ist, bzw. welches Biolabel es tragen darf?

Für die Auszeichnung der Ware mit Biolabels müssen wir als „Verarbeiter“ ein Biozertifikat besitzen. Dies ist ein relativ aufwendiger Prozess. Das Zertifikat wird von einer Prüfstelle vergeben. Wir haben es beantragt und sind somit berechtigt, die Bioware und die Art des Labels auszuweisen. Zur Zeit stellen wir unsere Etiketten entsprechend um.

 08. Wie ist die Ware verpackt, wenn sie Euch geliefert wird?

Viele kleine regionale Erzeuger beliefern uns in Jutesäcken oder Hobbocks (große Metalleimer), die sie bei der nächsten Lieferung wieder mitnehmen und neu befüllen. Unsere Großhändler mit eigenem Fuhrpark beliefern uns mit dreiseitig verschlossenen Rollwagen. Die vierte Seite wird mit Gummispannbändern verschlossen, so dass keine Stretchfolie zum Einsatz kommt. Großhändler mit Speditionsversand beliefern uns mit Paletten. Darauf befinden sich große Pfandeimer bzw. Pfandkanister (Reinigungsmittel, Öle, Essige), kleine Pfandeimer (Gewürze, Nüsse) oder Papiersäcke (Getreide, Müsli). Die Trockenware füllen wir in Hobbocks um, damit sie vor Schädlingen gesichert ist. Dafür haben wir extra einen „Hobbock-Wizard“ entwickelt, ein Gerät, das das Umfüllen der schweren Säcke in Hobbocks rückenschonend ermöglicht. Die Hobbocks werden dann im Lager eingestapelt und von dort peu a peu in die Spender umgefüllt.

09. Was passiert mit der Verpackung der gelieferten Ware?

Die Europaletten werden mit jeder Lieferung ausgetauscht. Die Ware darauf wird mit Karton und Stretchfolie gesichert. (Die Pappe ist zur Stabilisierung da. Wenn 500 kg ins Rutschen kommen, nützt die Folie allein nicht viel, oder man müsste gewaltige Mengen drumrum wickeln.) Die Folie besteht zu 50% aus Biokunststoff, um den fossilen Kohlenstoffanteil zu minimieren. Wir sammeln sie und schicken sie sortenrein zum Recyceln an den Hersteller zurück. Die Papiersäcke der Trockenware sammeln wir und verwenden sie zum Entsorgen anderer Papierabfälle oder für innerbetriebliche Transporte (z.B. Wäsche). Ein Großteil wird an Kunden verschenkt. Die Pfandeimer reinigen wir und schicken sie kompakt zusammengestapelt an die Abfüller zurück. Hierfür verwenden wir die großen Kartons, in denen unser Toilettenpapier angeliefert wird. Die Kanister der Reinigungsmittel sammeln wir und schicken sie zum Wiederbefüllen zurück. Fa. Sonett stellt dafür passende Kartons bereit, die ebenfalls wiederverwendet werden, bis sie kaputt gehen.

10. Warum sind Eure Preise höher als in einem normalen Supermarkt?

Bio- und Fairtradeprodukte sind immer teurer als „konventionelle“ Ware. Aufgrund ihrer verantwortungsvollen Herstellungsweise ist der Output geringer als bei chemisch unterstützter Hochleistungsproduktion. Außerdem bekommen die Landwirte und ihre Mitarbeitenden menschenwürdige Löhne ausgezahlt. Beides führt zu höheren Gestehungskosten. Insofern unterscheiden sich Biomärkte und Lola preislich nicht. Die Frage müsste eigentlich lauten: Warum sind die Preise im normalen Supermarkt so billig? Eigentlich müssten die gesundheitlichen und umweltbelastenden Folgekosten der konventionellen Lebensmittelproduktion in die Preisfindung eingerechnet werden. Diese „externalisierten Kosten“ trägt jedoch die Allgemeinheit in Form von Beiträgen und Gebühren. Im Fall der Unverpacktläden müsste sogar noch die Müllentsorgung mit einbezogen werden. Insofern sind Bio-, Fairtrade- und unverpackte Produkte sogar ziemlich preiswert, da sie keine Folgekosten verursachen.

11. Lose Ware, ist das hygienisch?

Sehr. Zum einen unterliegen wir den gleichen Hygienekontrollen wie jeder andere Lebensmitteleinzelhändler. Zum anderen sind wir uns durchaus bewusst, dass viele Kunden unsere Hygienemaßnahmen sehr genau hinterfragen. Schließlich ist die Ware nicht durch eine Verpackung von den Menschen getrennt. Dies führt dazu, dass wir sehr strenge Reinigungs- und Hygieneprotokolle führen für jeden einzelnen Spender. Wir wurden deshalb sogar vom Veterinäramt (unserer Kontrollbehörde) als besonders hygienischer Betrieb ausgezeichnet, weil wir in Hannovers Hygieneranking ganz weit vorne liegen.

12. Wie bekomme ich die Informationen, die sonst auf der Verpackung stehen?

Alle Inhaltsstoffe, Allergene oder Gefahrstoffe sind auf dem Spenderetikett aufgelistet. So kann man schon beim Kauf entscheiden, ob das Produkt geeignet ist. Bei Reinigungsmitteln ist eine Etikettierung der Kundengefäße vorgeschrieben. Deshalb liegen entsprechende Etiketten bereit. Bei Lebensmitteln ist dies nicht vorgeschrieben. Hier stellen wir bewusst keine Etiketten zur Verfügung, weil sie ja auch immer Müll sind. Wer die Inhaltsstoffe mit nach Hause nehmen möchte, fotografiert sie meistens mit dem Handy ab. Wir arbeiten derzeit intensiv an einem „digitalen Etikett“. Dies ermöglicht die Abfrage aller Produktinformationen über einen QR-Code auch von zu Hause aus. Wir hoffen, dass es im Frühjahr 2023 soweit ist.

13. Bietet Ihr Pfandbehälter für spontane Einkäufe an?

Ja, in der Regel Weck-Gläser verschiedener Größen (1,50€ Pfand).

14. Glas ist mir zu schwer und kann zerbrechen, bietet Ihr auch Plastik-Pfandbehälter an?

Ja. Wir arbeiten mit Rebowl zusammen. Dabei handelt es sich um 550ml-Mehrwegschalen mit Deckel aus deutscher Produktion, die bundesweit eingetauscht werden können (5€ Pfand). Außerdem geben wir 3-Liter-Pfandeimer aus als Lola-Insellösung (3€ Pfand).

15. Hält sich die Ware in den Spendern auch lange genug frisch?

Wir passen unsere Spender an den Inhalt an. Produkte mit langer Haltbarkeit (z.B. Zucker) kommen in größere Spender als Produkte mit kurzer Haltbarkeit (z.B. Olivenöl), Produkte mit hohem Verkaufsumsatz (z.B. Mehl) kommen in größere Spender als Produkte mit geringem Umsatz (z.B. Sojasoße). Mit einem ausgeklügelten Reinigungs- und Befüllungsmonitoring stellen wir sicher, dass sich die Ware immer deutlich innerhalb der Mindesthaltbarkeit in den Spendern befindet.

16. Wie viele Lebensmittel werden weggeworfen (schlecht geworden, nicht verkauft)?

Wir werfen praktisch gar nichts weg. Reif gewordenes Gemüse wird zu Suppe verarbeitet und in unserem Bistro verkauft. Produkte, die das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) erreichen, verschenken wir an Foodsharing. Da diese Produkte in der Regel deutlich länger halten als das MHD, können sie bedenkenlos zu Mahlzeiten für Tafeln und andere Bedürftige verarbeitet werden.

17. Gibt es neben Studirabatten auch Rabatte für Sozialgeld und Co.?

Montags gewähren wir allen Studierenden und Auszubildenden einen Rabatt von 20% auf alle Lebensmittel, also der Personengruppe, die frisch ins Leben hinaustritt, wenig Geld hat und nicht mehr im Elternhaus wohnt. Für andere Gruppen sind keine Rabatte vorgesehen.

18. Bietet Ihr Rabattkarten an?

Wir haben ein digitales Treueprogramm namens Piggy. Mit jedem Einkauf kann man Punkte erwerben (1 Punkt pro Euro). Diese Punkte kann man sammeln und gegen Produkte aus unserem Sortiment eintauschen, angefangen beim leckeren Frioli-Eis (50 Punkte) bis hin zur hochwertigen Edelstahl-Thermoflasche (800 Punkte). Man kann die Punkte auch spenden für unser Ruanda-Projekt. Damit unterstützen wir die lokale Produktion von Stoffbinden und Seifen in Kigali, um Mädchen einen durchgehenden Schulbesuch auch während ihrer Monatsblutung zu ermöglichen.(https://kandakanaturals.com/).

19. Kann man Wünsche zum Sortiment äußern?

Unbedingt! In jeder Filiale liegt ein Büchlein für Kundenwünsche aus, das wir bei jedem Leitungstreffen diskutieren. Wir freuen uns über jede Anregung.

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